pädagogisches Konzept
Schwerpunkte und Bildungsziele
Unsere Welt entwickelt sich rasant. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Kindern Basiskompetenzen und Werte vermitteln, die als Grundlage für die Entwicklung einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit dienen und ihnen helfen, sich auf dieser Grundlage stetig weiterzuentwickeln. Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) nennt einige Basiskompetenzen, an denen ich mich in meiner Arbeit orientiere.
Frühkindliches Lernen findet vor allem eingebettet in vertrauten, emotional bedeutsamen Beziehungen statt. Entscheidend für die Bindungsqualität ist dabei das Maß an Feinfühligkeit, mit dem die Bindungsperson die Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen kann, seine Signale erkennt, richtig interpretiert und umgehend darauf reagiert. Feinfühligkeit von Bindungspersonen gegenüber den Signalen des Kindes bedeutet, sich in die Lage des Kindes versetzen zu können und es als eigenständige Person mit eigenen Bedürfnissen und Absichten anzuerkennen.
Kinder lernen nachhaltig, was sie aktuell interessiert und emotional bewegt. Ausgangspunkt einer ganzheitlichen Bildungspraxis sind aktuelle Situationen und Themen, die Kinder interessieren. Darauf aufbauend sind Bildungsprozesse so zu gestalten, dass zugleich möglichst alle Kompetenzen der Kinder gestärkt und möglichst viele Bildungsbereiche angesprochen werden sowie den Kindern viel Mitsprache und Mitgestaltung ermöglicht wird. Dies lässt sich am besten realisieren, wenn spielerisches Lernen überwiegend in Alltagssituationen und Projekten geschieht. Bereits sehr kleine Kinder können und wollen sich mit der Komplexität dieser Welt auseinandersetzen. Authentische, das heißt lebensechte und wissensähnliche Aufgaben, die an ihren Interessen und Fragen anknüpfen, treiben das Lernen der Kinder in besonderer Weise voran. Wenn solche Aufgaben zugleich bereichsübergreifend und projektbezogen gestaltet und in größere Zusammenhänge eingebettet sind, lernen Kinder, ihr Wissen auf andere Situationen zu übertragen und vernetzt zu denken. Je vielfältiger und ganzheitlicher sich Kinder mit einem Thema immer wieder befassen, umso besser lernen sie. In der Fuchsbärenbande wird es daher zahlreiche Projekte geben, in denen wir uns mit Themen, die die Kinder gerade beschäftigen, ausgiebig auseinandersetzen. Wir sprechen darüber, schauen uns Bilderbücher zum Thema an und malen, singen und basteln passend dazu. Hier ist mir ein wichtiger Ansatz, die Kinder wann immer es geht selbst ausprobieren und auf Lösungen kommen zu lassen. Beim Thema Farben, können sie Beispielsweise selbst ausprobieren welche Farben entstehen, wenn man sie vermischt. Auch der ein oder andere thematisch passende Ausflug wird unternommen. Seien es die Weinbergschnecken im nahegelegenen Wald, die Fahrzeuge auf der Baustelle im Ort nebenan oder der ein paar Fahrminuten entfernte Bauernhof.
Autonomieerleben unterstützendes Verhalten beinhaltet die Gewährung von Freiheit und Wahlmöglichkeiten bei einem Minimum an Regeln, so dass eigene Ziele erkannt und verfolgt werden können. Die Unterstützung von Autonomie ist demnach ein wichtiger Punkt im Verhalten von Bezugspersonen. Autonomiebestreben können durch übermäßige Kontrolle, Manipulation oder Strafen gehemmt werden. Struktur ist notwendig, um das Kompetenzerleben eines Kindes zu stärken, sie umfasst an den Lern- und Entwicklungsstand angepasste Herausforderungen, aber auch Hilfestellung beim Erwerb von neuen Strategien. Das Gegenteil von Struktur – Chaos – ist charakterisiert von Unvorhersehbarkeit, Über- oder Unterstimulation, einem Mangel an Unterstützung und Kontrolle beim Erreichen von Zielen. Bei der Fuchsbärenbande gibt es wenige, jedoch klare Regeln und einen strukturierten Tagesablauf mit festen täglichen Routinen, dieser verlässliche Rahmen gibt den Kindern Orientierung und Sicherheit.
Die Förderung des Autonomie- und Kompetenzerlebens und somit auch der Selbstwirksamkeit und dem Aufbau eines positiven Selbstkonzepts ist ein wichtiger Grundstein meiner Arbeit und mir ein besonderes Augenmerk. Ich sorge für eine „ja“ Umgebung in der sich die Kinder frei bewegen und entwickeln können. Ich sehe mich als begleitender Lern- und Entwicklungspartner mit beobachtender Funktion und ermutige die Kinder an sich, ihre Stärken und Fähigkeiten zu glauben, zu scheitern und es nochmal und nochmal zu probieren. Die kleinen Herausforderungen im Alltag haben liebevoll begleitet enormes Potential um daran zu wachsen und wichtige Kompetenzen wie z.B. Selbstregulation, Denk- und Problemlösefähigkeit, Resilienz und Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln. Und wenn es dann klappt, freuen wir uns gemeinsam über jeden auch noch so kleinen Entwicklungsschritt.
Im Tagesgeschehen der Fuchsbärenbande sind die Kinder fest involviert und übernehmen einige tägliche Routinen von Anfang an selbst (siehe Partizipation). Hierbei ist es völlig in Ordnung, wenn manches dadurch erstmal ein wenig länger dauert oder der Fußboden nicht sauber bleibt. Nicht alles klappt auf Anhieb und manchmal geht eben etwas schief. So funktioniert lernen. Auch übernehmen die Kinder Verantwortung für sich, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden indem sie sich bei Durst eigenständig etwas zu trinken holen und nach dem Mittagessen ihre Hände und das Gesicht waschen und die Zähne putzen. Auch die motorischen Kompetenzen werden beim „selber machen dürfen“ stets gefördert. Die altersgemischte Kleingruppe ermöglicht zudem das Lernen voneinander und fördert viele wertvolle Aspekte der Sozialkompetenz. Wie zum Beispiel gute Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, Empathie, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit.
Kinder sind von Natur aus neugierig, sie wollen alles entdecken und ausprobieren um ihre Vorlieben und Interessen kennenzulernen und sich Wissen anzueignen. Das Freispiel ist die wichtigste Form des Lernens, denn Kinder lernen in erster Linie von Kindern, sie erkunden Dinge aus eigenem Antrieb und in ihrem eigenen Tempo. Das freie Spiel ist deshalb fest im Tagesablauf verankert und wird durch geplante Angebote ergänzt.
Wird zudem „die Zone der nächsten Entwicklung“ berücksichtigt (d.h. Angebote an das Kind werden so gestaltet, dass der Schwierigkeitsgrad des neuen Angebots ein wenig höher ist, als der des vorherigen, welches das Kind bereits sicher bewältigt und wird das Kind durch Rückmeldung und gezielte Fragen, sowie Ermutigung, Wertschätzung und Lob begleitet), wirkt sich das wie ein Motor auf den Bildungsprozess aus. Lernen soll außerdem immer ganzheitlich, mit allen Sinnen, stattfinden.
Die Sprachentwicklung beginnt schon sehr früh und lange vor der Produktion erster Wörter. In den ersten Lebensjahren spielt dabei die nonverbale Kommunikation eine entscheidende Rolle. Von Anfang an tritt das Kind aktiv mit seiner Umwelt in soziale Interaktion und ist auf vielseitige Weise bemüht, mit anderen Menschen zu kommunizieren (Mimik, Gestik, Körpersprache, Blickkontakt, und Laute). Werden seine Signale wahrgenommen und wird entsprechend darauf reagiert, so fühlt sich das Kind verstanden und entwickelt Freude und Interesse an diesem wechselseitigen Austausch. Kommunikative Kompetenzen werden als Schlüsselqualifikationen definiert. Sie sind grundlegende Voraussetzungen für die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern und wesentlicher Bestandteil aller anderen Kompetenz- und Bildungsbereiche. Kinder lernen Kommunikation im Kontext von sinnvollen Handlungen und Themen, die sie interessieren. Sie brauchen daher täglich vielfältige Anregungen und Gelegenheiten, mit Sprache und Kommunikation kreativ umzugehen, sowie eine dialogorientierte Bildungspraxis, die ihnen sprachliche Lernprozesse im Rahmen aller Aktivitäten und Lernbereiche fortwährend ermöglicht. Jedes Kind hat entsprechend seinen Bedürfnissen, Interessen und Möglichkeiten seine eigene, ganz persönliche Sprache.
Den Reichtum der sprachlichen Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes gilt es zu entdecken und zu verstehen und sich wertschätzend darauf einzulassen.
Die Kommunikation in der Fuchsbärenbande wird so gestaltet, dass sich alle ausdrücken können und alle verstanden werden. Durch das einbeziehend er Kinder in das komplette Tagesgeschehen, werden die Kinder automatisch immer wieder auf natürliche Weise zum Sprechen animiert. Auch tägliche Fingerspiele, Reime, Lieder sowie das Vorlesen von Büchern fördern die Sprachentwicklung.
Partizipation: Partizipation bedeutet Beteiligung an Entscheidungen, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen, und damit Mitwirkung, Mitgestaltung, Mitbestimmung und Mitverantwortung ebenso wie das Ermöglichen von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Die Kinder der Fuchsbärenbande werden mit einbezogen, in ihrer Individualität gefördert und in ihren Bedürfnissen erstgenommen. Kinder lernen dabei beispielsweise für die eigene Meinung einzustehen, Gesprächsregeln einzuhalten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Auch die ICH und Soziale Kompetenz, Dialogfähigkeit und Kooperation werden gefördert. Jedes Kind hat nach UN-Kinderrechtskonvention das Recht, an allen es betreffenden Entscheidungen entsprechend seinem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Dieser Freiwilligkeit des Kindes steht die Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, jedem Kind Beteiligung zu ermöglichen und sein Interesse für Beteiligung zu erhalten und zu wecken, denn Kinder sind von Geburt an auf Selbstbestimmung hin angelegt. Damit Partizipation bei kleinen Kindern gelingen kann, sind auch die Erwachsenen gefordert, sich kompetent und aktiv zu beteiligen.
In der Fuchsbärenbande werden die Kinder von klein auf beteiligt. Alter und Entwicklungsstand spielen für die Beteiligungsform eine Rolle, nicht hingegen für die Beteiligung als solche. Eine auf Dialog basierende Beteiligung ist nicht auf verbalen Austausch beschränkt. Beobachtung, Interaktion und nonverbale Kommunikation sind Teile des Dialogs. Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger sind die feinfühlige Beobachtung ihrer ausgesendeten Signale und ihrer Körpersprache und der Versuch, diese zu verstehen. Kinder können oft mehr, als ihnen die Erwachsenen zutrauen. Bei angemessener Unterstützung sind sie fähig, ihren Lebensalltag bewusst und gezielt mitzugestalten. Sie können artikulieren, was sie brauchen und was sie beschäftigt; mit zunehmendem Alter äußern sie auf Nachfrage spontan ihre Ideen und Vorstellungen, sind sie in ihren Äußerungen konkret und handlungsorientiert.
Bildungsprozesse, die Kinder und Erwachsene gemeinsam planen
und gestalten, fordern und stärken die Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeit
und steigern ihren Lerngewinn, denn Kinder bringen einen Reichtum an Ideen und
Perspektiven ein. Die Beteiligungsmöglichkeiten, die Erwachsene Kindern
einräumen, werden die Entwicklung positiver Haltungen zum Leben und Lernen
nachhaltig beeinflussen.
Musik und Klang: gemeinsames Singen und zu Kinderliedern tanzen findet sich immer wieder in unserem Tagesablauf wieder. Viele unserer täglichen Rituale sind an Lieder- und Fingerspiele geknüpft. Auch verschiedene Jahresereignisse wie die Jahreszeiten, Ostern, Weihnachten und Geburtstage werden mit Musik aufgegriffen. Die aktuellen Fingerspiele und Lieder sind immer an der Elterninformationswand über der Garderobe der Kinder ausgestellt.
Bewegung und Gesundheit: Bewegung, frische Luft und gesunde Ernährung haben einen großen Stellenwert für mich. Sie sind Grundvoraussetzung für ein glückliches und erfülltes Leben. Wir gehen täglich raus, bei Wind und Wetter. Ganz nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“. Auch auf die Ernährung, besonders in den ersten Lebensjahren, lege ich großen Wert. Die Kinder erhalten eine ausgewogene, zuckerfreie bzw. zucker- sowie salzarme Verpflegung ohne Geschmacksverstärker. Jede der vier täglich angebotenen Mahlzeiten beinhaltet frisches Obst und/oder Gemüse. Auch animiere ich die Kinder regelmäßig zu trinken, insbesondere an heißen Tagen.
Kreatives: Die Kinder sind von Natur aus sehr kreativ, sie benötigen hier meinerseits nur etwas Zuspruch und Bestätigung. Das Angebot zum Malen und Basteln wird öfters stattfinden, ganz nach den Bedürfnissen der Tageskinder. Auch im Freispiel, ob drinnen oder draußen, entdecken die Kleinen tausend Sachen, an denen sie Gefallen finden (z.B. Steine, Blätter, Gras, Blüten, Pfützen, etc.) und näher erkunden und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Auch ich selbst bin ein kreativer Kopf und im Herzen definitiv noch ein wenig Kind geblieben. Im Handumdrehen wird bei mir aus unserem Esstisch mit Decken und Kissen eine Kuschelhöhle oder die Kuscheldecke wird wie von Zauberhand zum fliegenden Teppich. Draußen in der Natur kann man prima Naturmandalas legen oder Blumenketten basteln.
Persönliches
Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, sind mir besonders die Erfahrungen und Erlebnisse in der Natur in Erinnerung geblieben. Am Wochenende waren wir oft bei den Großeltern in Österreich, die einen Mutterkuhhof und ein großes Grundstück zum Spielen und Entdecken hatten.
Das nach Hause kommen an einem kalten Wintertag mit Spiel und
Spaß im Schnee und das kuschelige Gefühl sich mit einem warmen Tee in die
Kuscheldecke einzumummeln und Geschichten vorgelesen zu bekommen. Oder barfuß
durch den Regen zu rennen, in Pfützen zu hüpfen und die Seele baumeln zu
lassen. Noch heute spüre ich eine tiefe Verbundenheit und finde Entspannung in
der Natur. Das Allgäu ist mein besonderer Wohlfühlort.
Eingewöhnung
Die Eingewöhnung ist eine besonders wichtige Phase für Kinder, Eltern und die Tagespflegeperson.
Einen Übergang zu bewältigen bedeutet für junge Kinder viele unterschiedliche Herausforderungen zu meistern. Dazu gehören:
- * Neue und tragfähige Beziehungen zur Tagespflegeperson aufzubauen
* Neue Beziehungen zu anderen Kindern aufzubauen
* Starke Emotionen zu bewältigen (z.B. Trennungsschmerz)
* Sich auf eine neue Umgebung und einen neuen Tagesablauf einzustellen
Auch für die Eltern bedeutet dies:
* Sich erstmals für längere Zeit vom Kind zu lösen
* Eine vertrauensvolle Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zur Tagespflegeperson aufzubauen
* Die Beziehung zum eigenen Kind weiterzuentwickeln
* Ein positives Selbstbild als Eltern, deren Kind in Fremdbetreuung ist, zu entwickelnden
* eigenen Übergang – zum Beispiel Rückkehr in den Beruf – zu bewältigen
Für mich als Tagespflegeperson bedeutet dies:
* eine vertrauensvolle Partnerschaft mit den Eltern des Kindes aufzubauen
* eine tragfähige Bindung zum Kind aufzubauen
* das Kind bei der Bewältigung des Übergangs sensibel zu unterstützen
* den gesamten Übergangsprozess des Kindes intensiv zu beobachten, zu dokumentieren und mit den Eltern zu reflektieren
Die Eingewöhnung dauert ca. 4 Wochen. Eine sanfte Eingewöhnung orientiert am Kind ist mir sehr wichtig. Die Kinder bekommen die Zeit, die sie brauchen und dürfen in ihrem eigenen Tempo ankommen und sich in die Gruppe einfinden. Es ist wichtig, dass Sie ihr Kind mit einer positiven, optimistischen Einstellung begleiten. Ihr Kind kann Ihre Unsicherheit, Ängste, Sorgen oder Ihren Trennungsschmerz spüren.
In der ersten Woche besuchen Sie uns täglich für ca. 1 Stunde gemeinsam mit ihrem Kind. Ihr Kind kann sich nach eigenem Wunsch im Raum bewegen und jederzeit zu Mama bzw. Papa zurückkehren, welche sich im ständigen Sichtfeld des Kindes aufhalten. Ich biete dem Kind Kontakte an, wobei das Kind entscheidet, wie viel Nähe bzw. Distanz es möchte. Für den Zeitraum der Anwesenheit von Mama bzw. Papa in der Gruppe gibt es keine feste Regel, fünf Tage sollten aber nicht unterschritten werden.
In der zweiten Woche sitzen Sie im Hintergrund, als zurückhaltender Beobachter. Bringen Sie sich gerne etwas zum Lesen mit. So sieht ihr Kind, dass Sie da aber beschäftigt sind.
Ist Ihr Kind angekommen, fühlt sich sichtlich wohl, hat Kontakt zu den anderen Kindern aufgenommen, lässt sich von mir trösten und fühlen sich auch Sie als Eltern bereit dazu, beginnen wir (voraussichtlich in der dritten Woche) mit dem ersten Trennungsversuch von ca. 5 Minuten. Sie verabschieden sich bewusst und deutlich von Ihrem Kind und erklären, dass Sie wiederkommen. Der Abschied sollte nicht besonders ausgedehnt werden. Während der Trennung, halten Sie sich in der Nähe auf, sodass sie jederzeit zurückkehren können, wenn das Kind weint und sich noch nicht trösten lässt. Nach dem Trennungsversuch sollten Sie die Zeit bei mir gemeinsam beenden und zusammen nach Hause gehen. So verbindet Ihr Kind eine positive Erinnerung mit der Trennung und Ihrer Wiederkehr. Die Zeiten, die das Kind ohne Eltern bei mir verbringt, werden allmählich ausgedehnt. Das Tempo bestimmt ihr Kind!
Genau vereinbarte Bring- und Abholzeiten, kleine Rituale im Alltag und evtl. ein Übergangsobjekt wie ein Kuscheltier helfen dabei. Wichtig ist, dass das Kind beim Bringen und Abholen erlebt, dass sich auch zwischen seinen Eltern und mir eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt hat. In der folgenden Zeit werden wir uns immer wieder darüber austauschen, wie es dem Kind bei mir und zu Hause geht. Ihr Kind hat viele Eindrücke zu verarbeiten während es seinen Platz im Tagespflegealltag allmählich findet, das kann durchaus von Stimmungsschwankungen begleitet sein.
Signale des Kindes als Hinweise für einen gelungenen Übergang:
Exploration: Wenn das Kind beginnt, sich auch in den Trennungsphasen für Spielmaterialien, Angebote, andere Kinder usw. zu interessieren, ist das ein gutes Zeichen für den Verlauf der Eingewöhnung und signalisiert, dass die Trennungszeit schrittweise erhöht werden kann.
Wohlbefinden: Kinder, die sich in der neuen Situation wohl fühlen, zeigen mehr positive Emotionen, lachen und bewegen sich mehr und werden zunehmend selbstständiger.
Bezugsperson: Das Kind sucht aktiv die Nähe zu mir.
Pflegesituation: Wichtige Hinweise auf den Verlauf der Eingewöhnung geben auch bestimmte Situationen, in denen das Kind und seine Bezugsperson in engem 1:1-Kontakt sind. Dies kann zum Beispiel das Wickeln, Füttern, Trösten, Spielen sein. Die Kinder zeigen positive Gefühle, lachen, kommunizieren (verbal oder nonverbal), wenn sie zum Beispiel von ihrer Bezugsperson gewickelt oder gefüttert werden.
Wechsel von Situationen: In der Tagespflege gibt es häufige Wechsel, zum Beispiel wenn die Kinder nach draußen gehen, ein Ausflug gemacht wird, ein pädagogisches Angebot zu Ende ist und eine Freispielphase beginnt. Kinder, die den Übergang schon gut bewältigt haben, können sich bei solchen Wechseln meist leicht zurechtfinden. Wenn Kinder davon noch sehr stark irritiert werden, gilt es, das Kind besonders feinfühlig zu beobachten und zu unterstützen.